Der erste Bundesstaat auf meiner literarischen Reise durch die Bundesstaaten der USA führt mich nach Indiana. Indiana hatte ich mit „Land der Indianer“ verknüpft. Tatsächlich macht der Anteil der Menschen mit einer indigenen Vergangenheit aber heute nur 0,3 % in der Bevölkerung aus.
Eines der Bücher, das ich mit Handlungsort Indiana gelesen habe, ist „Der Kaninchenstall“ von Tess Gunty. Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund einer vom Niedergang der Schwerindustrie gezeichnet Stadt. Indiana gehört zum Rust Belt. Dies ist eine Region, die nach anfänglichem Reichtum durch die Förderung von Bodenschätzen, vielerorts Zusammenbrüche erfahren musste.

Der Roman von Tess Gunty spielt im Rust Belt, in Vacca Valley, einer fiktiven Stadt in Indiana. In einem Wohnblock, genannt der Kaninchenstall, leben Menschen, die unter den Nachwirkungen des wirtschaftlichen Einbruchs leiden. Das Wohnen in den mit Buchstaben und Ziffern durchnummerierten Wohnungen trägt zur Vereinzelung der Bewohnenden bei.
Warum sehnt sich Blandine, die Hauptprotagonistin, schon im Alter von achtzehn Jahren, ihren Körper zu verlassen?
Gunty gelingt es mit teils recht skurrilen Szenen von einer Hausgemeinschaft mit ihren verdrehten Lebensgeschichten zu erzählen.
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